Knapp vier Wochen sind mittlerweile vergangen, seitdem ich wieder zuhause bin. Zeit, um “in ein Loch zu fallen” nach diesen fünf Wochen des Pilgerns, gab es jedoch kaum, da ich unter der Woche arbeiten bin und an den Wochenenden bisher immer woanders war.
Trotzdem möchte ich ein paar Gedanken mit euch teilen, die nach dieser Zeit hängen geblieben sind. Dinge, die ich vom Camino mitgenommen habe. Das, was bleibt.
- Wem gehören die ganzen Sachen in diesem Kleiderschrank? – Eine Frage die sich mir stellte, als ich nach meiner Ankunft dessen Türen öffnete. Und die Gegenfrage: Braucht man das eigentlich alles?
- Vorherige Zweifel an meinen Englischkenntnissen erwiesen sich als unbegründet – wie auch in meiner Muttersprache wurde ich auch hier öfter darum gebeten, langsamer zu sprechen 😉
- Selbstgemachte Erfahrungen wiegen schwerer als alle gut gemeinten Ratschläge. Und wenn du etwas wirklich willst und überzeugt davon bist, ist es egal, was andere sagen – nutze die Energie, um es durchzuziehen.
- Gerüchte bleiben Gerüchte. Da das meiste eh heißer gekocht als gegessen wird, lohnt sich eine Vorab-Panik meist nicht.
- Alles regelt sich irgendwie. Früher oder manchmal auch später. So, wie du es dir vorgestellt hast, oder auch mal ganz anders. Warum das so ist? Der eine sagt Zufall, der andere berechnet die Wahrscheinlichkeit für das eine oder das andere. Ich weiß, dass es Gott ist, der das alles lenkt und schenkt.
- Gott spricht auf verschiedenen Wegen und über viele Kanäle – zu jedem Menschen auf eine andere Art. Gespräche, Begegnungen, Worte, Gesten, Musik, Natur, Stille. Und manchmal merkt man auch erst im Nachhinein, mit wem man da eigentlich grad gesprochen hat.
- Obwohl ich mich aufgemacht hatte, um etwas von dem vielen Guten in meinem Leben zurückzugeben, wurde ich doch selbst unglaublich beschenkt. Ich hoffe, ich kann mir die vielen kleinen Freundlichkeiten behalten – einfach mal ein gutes Wort mehr sagen, über manche Macken hinweg sehen oder bei schlechter Stimmung einfach etwas Süßes aus dem Hut zaubern.
In diesem Sinne möchte ich mich von Euch verabschieden und noch einmal ganz herzlich DANKE sagen: Danke für eure Begleitung auf dem Camino, die vielen guten Wünsche und vor allem die zahlreichen Spenden für “Weihnachten im Schuhkarton” – unglaubliche 2500 €!! IHR habt den Weg zu einem Segen gemacht!
Herzlichst, eure Julia 🙂